Sommerhitze – schlecht geträumt …

… oder vielleicht doch gut?

Bei dieser Hitze ist es bekanntlich schwer, in den Schlaf zu kommen, und wenn man dann nach gefühlten fünf Stunden Herumwälzen doch endlich die Augen zu bekommt, schießen einem im Traum manchmal abstruse Gedanken durch den Kopf – so auch bei mir!

Und da kommt dann plötzlich eine Idee auf:

Bei allen Diskussionen über 9€-Ticket, 29 / 69€- Monatsticket, 365€-Jahresticket fällt auf: egal wie, mit 1€ oder 3€ pro Person und Tag lässt sich ÖPNV nicht kostendeckend finanzieren! Ganz im Hinterkopf klopft da gerade ein kleiner Bewusstseinszwerg an das Schädeldach, um mir mitzuteilen, dass ja auch heute schon der Nahverkehr nur mit Riesenzuschüssen der öffentlichen Hand finanzierbar ist; ich wische diese Meinungsäußerung aber zunächst zur Seite, bis sich dann der Gedanke endlich ausformt:

Warum um alles in der Welt finanzieren wir den ÖPNV dann nicht komplett aus Steuermitteln? Wir könnten Kosten für Fahrscheinautomaten sparen, die Busfahrer könnten pünktlicher fahren, weil sie ja keine Fahrscheine mehr kontrollieren müssten, die Zeiten für die Diskussionen in den Kommunen über die Ticketpreise könnten für Besseres genutzt werden, Schulbuskosten würden entfallen. Und wenn dann die jetzt als Fahrscheinkontrolleure eingesetzten Personen zu Busfahrern oder Triebfahrzeugführern umgeschult würden, hätten die Verkehrsbetriebe auch endlich genügend Fahrpersonal und es müssten nicht ständig Fahrten wegen Personalmangel ausfallen …

Der kleine Bewusstseinszwerg im Hinterkopf klopft in diesem Moment gerade wieder an, um mir mitzuteilen, dass ein kostenfreier ÖPNV in Luxemburg anscheinend erfolgreich bereits existiert, aber irgendwie schaffe ich es nicht, ihn so richtig wahrzunehmen, weil zwei Herren namens Scheuer und Wissing ihm ständig dazwischenquatschen. Er klopft daher immer stärker und lauter, und plötzlich:

KRACH! Ich wache auf, weil ein kräftiger Gewitterdonnerschlag mich aus dem Schlaf und meinem Traum reißt! Schade – ich hatte gerade begonnen, mich mit meinem Traumbild anzufreunden. Der einsetzende Regen rauscht herunter, und meine Gedanken wandern zu unserem Rasen, der am Abend noch braun verbrannt war und von dem ich nun hoffe, dass der Regen ihm wieder Vitalität bringen wird. Mit diesem tröstlichen Gedanken schlafe ich ein.

Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass mein Traumbild eine schönere Welt widergespiegelt hat. Ob mein Bewusstseinszwerg und ich die einzigen sind, die einem solchen Traumbild nachhängen?

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, politisches, privates veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.