Ich habe mich in den vergangenen beiden Tagen intensiv mit dem System Mastodon beschäftigt, einem föderierten (=auf unterschiedlichen Serverinstanzen laufenden) Social-Media-Network. Mein erster Eindruck: läuft super; ich habe inzwischen mehrere Accounts (privat und dienstlich) auf verschiedenen Servern angemeldet und die Federation klappt, wenn man einmal die (einfache) Syntax beherrscht, problemlos.
Vorteil gegenüber Twitter: deutlich längere Nachrichten sind möglich, je nach Server 500 Zeichen oder bei einem meiner Server sogar 5000 Zeichen. Weiterer Vorteil: durch die Auswahl geeigneter Server kann man sich themenorientiert die geeignete Community aussuchen, bleibt aber durch die Federation weiterhin von überallher erreichbar. Dritter Vorteil: die Infrastruktur mittels verteilter „Instanzen“ (wie die Server heißen) ist deutlich resilienter gegenüber Störungen der kritischen Infrastrukturen (KRITIS) und gegen Angriffe von außen.
Und, was man auch beachten sollte: Mastodon ist ein in Deutschland gegründetes Social Network. Wenn nun vereinzelt geklagt wird, warum Deutschland oder die EU nicht den Verkauf von Twitter an Elon Musk (mit noch nicht absehbaren Auswirkungen für Datenschutz und „free-speech-policy“) verhindert hätten: nun, hier ist eine in Deutschland / Europa entwickelte Alternative, die nur genutzt werden muss. Jeder, der im Augenblick „tweetet“, wird mit nur geringen Umstellungsüberlegungen in der Lage sein, nach kurzer Zeit auch zu „tröten“. Ich habe es jedenfalls sehr rasch geschafft!
Falls ihr mir auf Mastodon folgen wollt, hier mein privater Account: nrw.social/@laaspher
Noch ein Hinweis für alle IT-affinen Rotkreuzler: unsere Kameraden von den Feuerwehren haben inzwischen eine eigene Serverinstanz namens feuerwehr.social aufgesetzt und bauen dort eine Feuerwehr-Community auf. Findet sich irgendwo ein mit dem DRK verbundener Serverbetreiber, der die Instanz roteskreuz.social hosten will (möglichst pro bono)? Dann hätten wir vom Roten Kreuz auch rasch eine eigene Mastodon-Heimat. Das sollten wir im Ehrenamt doch eigentlich schaffen!